Deutschland braucht die Wirtschaftswende
Der Jahreswirtschaftsbericht hat erst kürzlich eine düstere Wachstumsprognose für Deutschland offenbart. Das zeigt: Die Lage ist zu ernst und die wirtschaftlichen Herausforderungen sind zu groß, als dass sich Deutschland das Fahren auf Verschleiß der Merkel-Jahre weiter leisten können. Beim Treffen des Mittelstandsverbands BVMW warb Finanzminister Christian Lindner daher einmal mehr dafür, den Standort Deutschland international wieder konkurrenzfähiger zu machen. In den vergangenen zehn Jahren habe die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in Mittelstand, Handwerk und Industrie politisch nahezu keine Rolle gespielt, sagte der FDP-Chef. „Und deshalb, nach einer Zeit der Krisenbewältigung und des Ausbaus des Wohlfahrtsstaates, fordere ich jetzt eine Wirtschaftswende.“ Es reiche nicht aus, den erreichten Wohlstand zu verteilen oder zu verwalten. „Wir müssen auch die Grundlagen für neuen Wohlstand wieder schaffen“, forderte Lindner.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai schlug im Interview mit der „Welt“ in die gleiche Kerbe. Ohne die Wirtschaftswende werde die Bewältigung all der Herausforderungen nicht zu finanzieren sein: „Die durch die Veränderung der europäischen Sicherheitsarchitektur nötig gewordene Erhöhung des Wehretats. Die Unterstützung der Ukraine. Die Forderung der USA, dass sich die Europäer verstärkt selbst um ihre Sicherheit zu kümmern haben – unabhängig davon, wer ab nächstem Jahr im Weißen Haus sitzt. Die Grundlage, um alle diese Herausforderungen zu lösen, ist eine starke deutsche Wirtschaft.“